Ein Clubabend bei den Toastmasters hat immer eine Agenda. Verschiedene Rollen sorgen dafür, dass der Abend immer abwechslungsreich ist und jeden voranbringt.

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Abkürzungen

Wenn man bei einem neuen Verein noch nicht lange dabei ist, kann man Schwierigkeiten haben, die Begriffe am Anfang richtig zu verstehen. Deswegen haben wir dir hier ein Toastmaster-Glossar zusammengestellt. Hier kannst du immer nachschauen.

Wenn auf der Liste was fehlt, melde dich gerne bei uns, wir ergänzen das dann.

  • ACB/ACS/ACG (Advanced Communicator Bronze/Silver/Gold)
    Frühere Auszeichnungen für fortgeschrittene Redner, die jeweils bestimmte Projekte und Reden abgeschlossen haben.
  • AD (Area Director)
    Verantwortlich für die Unterstützung und Leitung mehrerer Clubs in einer bestimmten geografischen Region (Area).
  • ALB/ALS (Advanced Leader Bronze/Silver)
    Frühere Auszeichnungen für fortgeschrittene Führungsrollen, die durch praktische Führungsaufgaben erreicht wurden.
  • CC (Competent Communicator)
    Ein ehemaliger Bildungsweg, bei dem Mitglieder 10 Reden hielten, um ihre grundlegenden Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln.
  • CL (Competent Leader)
    Ein früheres Bildungsprogramm, das Mitglieder durch verschiedene Führungsrollen innerhalb und außerhalb des Clubs auf die Entwicklung von Führungsqualitäten vorbereitete.
  • DCP (Distinguished Club Program)
    Ein Programm zur Bewertung der Clubleistung anhand von Zielen, die auf Bildungsabschlüssen und Clubwachstum basieren.
  • DTM (Distinguished Toastmaster)
    Die höchste Auszeichnung, die man bei Toastmasters erreichen kann, indem man umfassende Reden- und Führungsprojekte abschließt.
  • EasySpeak
    Das Webportal, in der wir unsere Clubabende planen und die Anwesenheit erfassen. Hier meldet man sich für Clubabende an. Wenn man eine Rede hält, wird sie auch hier eingetragen.
  • GE (General Evaluator)
    Der Generalbewerter, der die gesamte Sitzung bewertet und Feedback zu allen Aspekten gibt.
  • HPL (High Performance Leadership)
    Ein Projekt zur Entwicklung und Demonstration von Führungsqualitäten durch die Leitung eines Teams bei einem realen Projekt.
  • IPP (Immediate Past President)
    Der letzte Amtsträger, der weiterhin eine beratende Funktion im Club oder Distrikt innehat.
  • Pathways
    Das aktuelle Bildungsprogramm von Toastmasters, das verschiedene Lernpfade anbietet, die auf Kommunikations- und Führungsfähigkeiten abzielen.
  • PM (Pathways Mentor)
    Ein Mitglied, das sich für das Mentoring in Pathways qualifiziert hat, um andere Mitglieder zu unterstützen.
  • SAA (Sergeant at Arms)
    Kümmert sich um die organisatorischen Aufgaben während der Meetings, wie die Vorbereitung des Raumes und die Begrüßung der Gäste.
  • TM (Toastmaster)
    Ein Mitglied von Toastmasters International oder auch der allgemeine Begriff für die Organisation.
  • TMOD (Toastmaster of the Day)
    Der Moderator der Sitzung, der durch das Programm führt und die Redner vorstellt.
  • TMI (Toastmasters International)
    Die globale Organisation, die Clubs weltweit verwaltet und unterstützt.
  • TT (Table Topics)
    Eine Übung zur Stegreifrede, bei der Teilnehmer spontan auf eine Frage oder ein Thema reagieren.
  • VPE (Vice President Education)
    Verantwortlich für die Planung von Club-Meetings und die Unterstützung der Mitglieder bei ihren Bildungszielen.
  • VPM (Vice President Membership)
    Zuständig für die Mitgliederwerbung und -betreuung, um den Club lebendig und aktiv zu halten.
  • VPPR (Vice President Public Relations)
    Verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit und Förderung des Clubs nach außen.

Rollenerklärungen

Die offiziellen Rollenbeschreibungen findest du auf der Toastmasters-Website. Wir haben sie aber hier für dich zusammengefasst.

Toastmaster des Abends

Als Toastmaster des Abends (TM) leitest du die Veranstaltung. Sie wird lediglich umrahmt von der Begrüßung und Verabschiedung durch den Präsidenten des Clubs. Du moderierst die anderen Rollen jeweils an und setzt so die Struktur des Abends um.

Denke daran, dass die Bühne nie unbesetzt sein darf. Begrüße und verabschiede jeden Vortragenden mit Handschlag.

Der TM und einige weitere Rollen werden in der Regel am Ende der vorherigen Sitzung gefunden.

Mehr Infos zum Toastmaster des Abends

Ein paar Tage vor der Sitzung sollte sich der TM auf der Internetseite EasySpeak informieren, ob noch wichtige Parts (Redner, Gesamtbewerter und Stegreifmoderator) unbesetzt sind und gegebenenfalls die Mitglieder kontaktieren. Dies kann geschehen über eine gezielte Ansprache, eine Rundmail an alle (gleichfalls per easyspeak) oder über unsere WhatsApp-Gruppe. Wichtig ist auch, dass ein Redetitel bei jedem Einzelvortrag festgelegt ist, um den Redner entsprechend vorstellen zu können. Schließlich lädt der TM per E-Mail alle Mitglieder zum nächsten Treffen unter Nennung von Treffpunkt und Zeit ein. Die Agenda sollte mehrfach ausgedruckt werden, um jedem Anwesenden eine Orientierung während der Veranstaltung zu bieten.

Es empfiehlt sich, 15 Minuten vor Beginn vor Ort zu sein, um noch kleinere unbesetzte Rollen belegen zu können. Nimm Kontakt auf zu Gästen und schreibe dir deren Namen auf. Bitte die Gäste am Anfang des Meetings sich kurz vorzustellen und frage sie, wie sie zu uns gefunden haben. Frage die Gäste, ob sie Lust haben, sich an den Stegreifreden zu beteiligen. Skizziere anschließend den Ablauf des Abends. Optional kann auch ein Motto des Abends festgesetzt werden, z. B. Beifall bei jeder Erwähnung eines bestimmten Wortes während einer Rede.

Achte bei der Durchführung auf die Einhaltung der Zeit. Führe vor den vorbereiteten Reden kurz das Redeprojekt aus und wecke die Erwartung auf einen interessanten Vortrag. Anforderungen an die Rede können auch vom Einzelbewerter vorgestellt werden. Gib den Redespatzen nach jeder Rede mindestens eine Minute Zeit, um ein persönliches Feedback dem Redner geben zu können.

Nach dem offiziellen Teil sollte das Feedback der Gäste zur Veranstaltung eingeholt werden. Lade sie zum nächsten Treffen erneut ein. Setze nach Absprache den Termin für das nächste Treffen und belege gleich die wichtigsten Rollen, insbesondere die Funktion des nächsten TM.

Sprücheklopfer des Tages

Präsentiere einen unterhaltsamen oder nachdenklichen Spruch. Es kann sich auch um ein Motto / Leitspruch oder eine selbst ausgedachte Lebenserfahrung handeln. Da ein Spruch in der Regel recht kurz ist und zum Nachsinnen einlädt, sollte man nach dem Vortrag nicht gleich von der Bühne stürmen, sondern sich Zeit lassen. Selbstverständlich kannst du diesen auswendig vortragen.

Witzeerzähler des Abends

Erzähle mit Begeisterung einen guten Witz. Bereite dich gut vor, damit du diesen flüssig vortragen kannst.

Moderator für Stegreifreden

Als Moderator für Stegreifreden hast du die Aufgabe, möglichst viele Anwesenden mit Themen für einen kurzen Vortrag herauszufordern. Zu Beginn sollte der Moderator den Ablauf der Stegreifreden erklären.

Wähle in einer Sitzung nur ein Thema, um eine Gemeinsamkeit der Stegreifredner herzustellen. Beispiele können sein: Filme, Orte, Urlaube, Wünsche, Prinzipien, Kleidung, Sprichwörter, das erste Auto, Lieblingstier. Viele weitere Anregungen findest du auf der Toastmasters-Website) Andere Themenstellungen könnten sein, Schlagzeilen aus der Presse zu erklären, Pro- und Contra-Reden zu halten, Bewerbungsgespräche durchzuführen. Der Stegreifmoderator darf und soll kreativ sein!

Weitere Auslegungsmöglichkeiten für die Stegreifreden

Für die Formulierung gilt, dass die Frage nicht zu abstrakt sein sollte. Stelle die Frage derart, dass sie einen allgemeinen Charakter hat und dem Redner die Gelegenheit gibt, seine Meinung wiederzugeben oder Geschichten aus dem Leben zu erzählen. Für Gäste bzw. nicht so starke Redner sollten leichtere Aufgaben, für erfahrene Redner und Wettbewerber herausfordernde Fragen bereitgehalten werden. Außerdem ist es vorteilhaft, offene Fragen zu stellen, um einen größeren Beitrag zu provozieren. Falls eine geschlossene Frage zur Anwendung kommt, empfiehlt es sich, ein „Warum?“ anzuhängen.

Ganz wichtig ist es, zuerst die Frage zu formulieren, um bei allen ein Nachsinnen zu provozieren und eine Spannung zu erzeugen und erst dann jemanden aufzurufen. Grundsätzlich sollte der Moderator eher Personen nach vorne bitten, welche an dem Abend noch keine Funktionsrolle innehaben. Bevor Gäste auf die Bühne gebeten werden, sollten sie vorab gefragt werden, ob sie Lust hätten sich zu beteiligen.

Möglich ist auch, rhetorische Schwerpunkte für die Kurzreden zu setzen: Um den Blickkontakt zu schulen, sollen sämtliche Zuhörer aufstehen und einen Arm gebeugt hochhalten. Wenn der Redner sie nicht anschaut, wandert der Arm langsam zur Seite herunter. Kurz vor Ende gibt der vernachlässigte Zuhörer einen bestimmten Laut von sich. Wenn er dann wieder angeschaut wurde, wandert der Arm zurück in die Ausgangsstellung. Um Fülllaute zu vermeiden, sollen die Zuhörer die Hand heben, wenn sie ein Fülllaut vom Redner hören.

Gesamtbewerter

Der Gesamtbewerter leitet die Rückmeldungen zu den geplanten Reden und Stegreifreden. Dafür hat er Helfer mit objektiven Maßstäben (Zeitnehmer, Füllwortzähler) und subjektiven Kriterien (Einzelbewerter, Sprachstilbewerter), welche er auf die Bühne ruft. Bei der Evaluierungsrunde hält er sich streng an die Agenda.

Zum Schluss darf und soll der Gesamtbeurteiler noch denjenigen Personen ein Feedback geben, welche an dem Abend noch keins erhalten, aber etwas vorgetragen haben. Dazu gehören bspw. der Toastmaster des Abends, der Präsident oder Gäste. Sinnvoll ist auch ein kurzes Statement zu den Darstellungen der Einzelbewerter, um auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen und somit die Qualität der Rückmeldungen unseres Clubs zu halten.

Redner (vorbereitete Rede)

Als einer der drei Redner mit einer vorbereiteten Rede hast du die Möglichkeit, klassisch zu einem von dir frei gewählten Thema eine vorbereitete Rede zu halten. Du wirst dabei von einem Einzelbewerter beobachtet und erhältst später Feedback zu verschiedenen Komponenten einer Rede.

Einzelbewerter

Jeder Redner bekommt auch einen Bewerter für seine Rede. Die Organisation Toastmaster schlägt für die spätere Bewertung die Sandwich-Methode vor. Das bedeutet, zunächst die positiven Aspekte einer Rede herauszustellen, anschließend ein bis zwei Punkte zur Verbesserung anzusprechen und mit einem positiven Ausblick die Bewertung zu beenden. Wichtig für die Vorstellung vor dem Redner und sämtlichen Anwesenden ist es, die Feststellungen belegen zu können. Es darf auch gerne zitiert werden. Kritikpunkte erfolgen natürlich stets mit dem notwendigen Taktgefühl und einer gewissen Diplomatie. Ziel soll es sein, dass der Redner positiv auf die nächste Rede vorausschaut und dafür Anregungen erhält, an bestimmten Stellschrauben zu arbeiten. Wichtig ist es, auf keinen Fall den Lerneffekt bei der Rede außen vor zu lassen und lediglich die Stärken zu betonen.

Bei der Bewertung gibt es keine vorgeschriebene Reihenfolge. Es hat sich jedoch bewährt, zunächst den Inhalt der Rede zu betrachten und diesen mit dem Titel und den Aufgaben abzugleichen. Im Anschluss kann dann auf Struktur und Rhetorik eingegangen werden.

Bewertungsvorschläge von Pathways helfen, eine gründliche und vielseitige Rückmeldung zu geben. Die Matrix zur Bewertung sollte vom Redner vorab dem Bewerter überreicht und später von diesem wieder eingefordert werden.

Zum Vortrag der Bewertung kann man Notizen verwenden. Routinierte Bewerter können auch mal ohne Aufzeichnungen eine Rückmeldung über 2-3 Minuten geben. Herausfordernd ist dabei, sich an Details und genaue Wortwahl zu erinnern. Merke aber, dass der Fokus auf dem Lerneffekt des Redners liegen sollte und nicht auf der Evaluierung des Bewerters.

Zeitnehmer

Informiere dich vorab beim Toastmaster über die Zeitvorgaben der geplanten Reden, der Stegreifreden und der Einzelbewerter. Wichtig ist die Anzeige der Minimumzeit (grüne Karte), der Optimalzeit (gelbe Karte) und der überschritten Zeit (rote Karte). Achte darauf, dass der Redner dein Signal wahrnimmt; daher empfiehlt es sich die Karte für eine längere Dauer hoch zu halten. In der Regel verfügt jeder Club über entsprechende Zeitkarten vor Ort. Nutze für die Zeitnahme eine Stoppuhr oder dein Handy/Smartphone. Notiere dir die Zeiten von sämtlichen Rollen, auch von den Stegreifreden und Bewertern, damit du sie später bei der Gesamtbewertung vortragen kannst.

Füllwortzähler

Dies ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben an einem Clubabend! Du musst nämlich hoch konzentriert sein, um sämtliche Fülllaute der Redner wahrzunehmen und zu dokumentieren. Als Vorbereitung bietet sich eine Tabelle an, um den Toastmaster des Abends, die geplanten Redner, die Stegreifredner, den Gesamtbewerter und die Einzelbewerter auf Füllwörter zu überprüfen.

Zu den Fülllauten zählen nicht nur klassische, aber langweilige Äh-Laute, sondern auch Worte wie und, dann, ja, gut, so, genau. Wichtig für den Sprecher ist einerseits die Quantität der Fülllaute und andererseits die Verwendung seiner typischen Füllwörter zu erfahren.

Sprachstilbewerter

Fokussiere die Satzkonstruktionen und die Länge der Sätze des Redners. Beschreibe, ob aktive oder eher passive Verben Verwendung finden. Falls nicht hochdeutsch gesprochen wird, benenne den Dialekt. Achte auf Fremdwörter, Vergleiche oder Metaphern. Beurteile, ob es sich um einen Redner mit einem guten Wortschatz oder einfaches Vokabular handelt und stelle fest, ob sich Wiederholungen von Wörtern und Worten häufen.

Als Gast kannst Du dich gern als Witzeerzähler des Abends, Sprücheklopfer melden oder bei Stegreifreden mitmachen.